
Der Fasan beginnt zu rufen
雉始雊 きじはじめてなく

Wenn der Fasan zu rufen beginnt, dann macht sich der Frühling bereits auf den Weg.
Der Buntfasan ist sogar Japans offizieller Nationalvogel, der wegen seines farbenfrohen, prächtigen Gefieders bewundert wird, aber auch als Nahrungsmittel beliebt ist.
Weiße Fasane galten immer schon als sehr gutes Omen, es ist sogar belegt, dass rund 600 n.Chr. ein Kaiser seine Herrschaft unter den Namen "weißer Fasan" (白雉はくち) gestellt hat, nachdem ein solches Tier auf seinem Land gefunden wurde.
Der Ruf des Fasans ist hoch und über weite Strecke zu vernehmen, außerdem soll der Ruf des Vogels vor einem Erdbeben besonders ausgeprägt sein, er warnt also angeblich vor einem solchen Beben. Da dies in Japan seit der Antike dokumentiert wird und Japan regelmäßig von Erdbeben heimgesucht wird, scheint an dieser Theorie sogar etwas dran zu sein.
Fisch der Saison
Dorsch/Kabeljau
鱈 (たら) "tara"




Der Dorsch, oder auch Kabeljau, ist ein beliebter, weißfleischiger Fisch, der in Japan ein typischer Winterfisch ist. Selbst das Schriftzeichen des Fisches weist auf diese Verbindung hin, es besteht aus dem Zeichen für "Schnee"(雪) und für "Fisch"(魚). Dieser Fisch wird also üblicherweise dann gefischt, wenn im tiefsten Winter Schnee liegt.
Sein Fleisch ist leicht und köstlich und obendrein voll mit Nährstoffen. Weil der Dorsch keinen intensiven Eigengeschmack hat wird er in Japan gerne mit ebenso leichten Geschmäckern wie Tofu oder Konbu kombiniert und häufig in Eintöpfen zubereitet.
Da Kabeljau rasch verdirbt wird er in Japan auch seit jeher getrocknet um ihn haltbar zu machen. Dies hat in Japan eine lange Tradition und ebenso traditionelle Gerichte für die Zubereitung getrockneten Kabeljau gibt es. Sehr bekannt ist beispielsweise "imobo"(芋棒), für das der Fisch rehydriert und anschließend zusammen mit Garnelen-Taros gekocht wird.
Aber auch die weiblichen Geschlechtsorgane (Gonaden)(鱈子たらこ)sowie die männlichen Hodensäcke(白子しらこ) des Kabeljaus werden in Japan in vielen Regionen gegessen. Ebenso wie das Fischöl, das aus der Leber des Fisches extrahiert wird und voll mit Vitaminen ist, wird in Japan verwendet.
Gemüse der Saison
•"Küchenkraut" (Brassica campestris var. Japonica)
水菜 (みずな) "mizuna"

Mizuna ist in Westeuropa weitestgehend unbekannt, gehört jedoch zu den durchaus bekannten Senfgewächsen und ist in Japan ein übliches Gewächs. Besonders in Kyoto war es in früherer Zeit so beliebt, dass es zu den "Kyoto Gemüsen" gezählt wurde (京野菜 きょうやさい ).
In der Kanto Region ist es daher auch als "kyona" (京菜 きょうな) bekannt.
Ein japanisches Sprichwort besagt, wenn die Mizuna verfügbar ist, dann ist der Winter vollends da. Darauf aufbauend, besagt ein anderes Sprichwort, dass die Mizuna dann am besten ist, wenn der Winter am schlechtesten ist.
Verwendet wird das Kraut auf vielfältige weise, leicht eingelegt, als Suppeneinlage, blanchiert oder roh im Salat. Oder einfach nur kleingehackt über ein Gericht gestreut, denn die saftige, knackige Textur des Krautes ergänzt wunderbar fast jedes Gericht.
Eben jene Textur ist sogar namensgebend für einen Eintopf, der klangmalerisch "hari hari Eintopf" genannt wird.
Sternenkonstellation der Saison
Orion
オリオン座

Das Sternenbild des Orion ist prägend für den Winterhimmel und aufgrund der Form und der hellen Sterne, ist das Bildnis auch recht einfach am Himmel zu entdecken, vorausgesetzt man bekommt eine klare Winternacht ohne Bewölkung.
Benannt ist die Konstellation nach dem griechischen Helden Orion, der sich brüstete der größte Jäger zu sein. Daraufhin entsandte Hera einen Riesenskorpion um ihn zu töten. Zeus setzte daraufhin beide als Sternenbilder an den Himmel, jedoch so weit wie möglich voneinander entfernt. So geht Orion im Westen unter wenn im Osten der Skorpion aufgeht. Dadurch stehen die beiden nie gemeinsam am Himmel.
Orions Gürtel besteht aus 3 durchaus bekannten Sternen, Betelgeus, Riegel und Bellatrix.
Besonderheiten der Saison

厄年 (やくどし) "yaku doshi"
Im traditionellen Glaube der Japaner gibt es Glücksjahre, aber auch Unglücksjahre. Diese sind bei Männern das 25., 42. und 61. Lebensjahr.
Bei Frauen sind es das 19., 33. und 37. Lebensjahr.
Hierbei ist zu beachten, dass man bei der Geburt bereits im 1. Lebensjahr ist, bevor man den 1. Geburtstag feiert.
Besonders viel Unglück hat man angeblich in den mittleren Jahren (male 42, female 33), da man hier auch im Jahr davor und im Jahr danach weiters Unglück hat.
Daher treffen Japaner üblicherweise diverse Vorkehrungen wenn sie in dieses Alter kommen. Einerseits sind dies weltliche Angelegenheiten, beispielsweise der Abschluss einer Unfallversicherung, aber Japaner holen sich hierbei auch gerne göttlichen Beistand.
Daher findet am 18. und 19. Januar im Hachiman Schrein ein eigenes Ritual statt, bei dem ein Priester Reinigungszeremonien und Segnungen abhält. Dabei sollen negative Einflüsse vertrieben werden.
So ganz weit hergeholt ist das ganze aber tatsächlich nicht. Denn Frauen im mittleren Alter haben meistens kleine Kinder und einen Haushalt, die Stress und Belastung bedeuten. Und auch Männer stehen in den mittleren Jahren besonders beruflich unter großen Druck, dies ist das Alter in dem die besten Leistungen erbracht werden müssen.
Das Bewusstmachen der Unglücksjahre und das abhalten von rituellen Zeremonien lässt die Menschen vielleicht tatsächlich ein wenig zur Besinnung kommen und verhindert vielleicht fahrlässige Unfälle oder Krankheitsfälle.